Triathlon Hameln

(von René)

Ich konnte am letzten Wochenende ein weiteres Häkchen hinter “Dinge die ich in meinem Leben noch tun muss“ setzen.

Mein erster Triathlon.

Ein Tag mit Höhen und Tiefen. Um 5 Uhr hieß es aufstehen, wie grausam. Um 8 Uhr haben wir dann die Starunterlagen geholt und uns auf den Weg  zum Einchecken gemacht. Zum Glück musste ich erst 10:35 Uhr starten, so blieb mir noch genug Zeit für eine Platzbegehung und ich konnte mich in Ruhe vorbereiten, umziehen, alles zurecht legen und im Kopf die Wechsel noch mal durchspielen. Was mich allerdings am meisten beschäftigte, waren die Temperaturen, die mit knapp 10 °C nicht wirklich hoch waren. Aber wenigstens schien die Sonne.

Gegen 10 Uhr fing ich an mich warm zu machen und den Kreislauf anzuregen.

Dann ging es los, ab ins Wasser. Ich teilte mir die Bahn mit vier weiteren Kontrahenten. Wir wünschten uns noch schnell viel Glück und dann knallte es auch schon als Zeichen des Starts. Nach etwa 10 Metern musste ich feststellen, dass die anderen hinter mir waren, was eigentlich  nicht so geplant war. Nur was kann ich dafür, wenn die den Start verpennen? Ich habe mich auch gleich unter Druck gesetzt gefühlt und wollte den Schnelleren nicht im Wege sein, also habe ich Gas gegeben. Mein Körper hat den Anker dann nach der zweiten Bahn geschmissen. Ich brauchte dann ca. zwei bis drei Bahnen um meinen Rhythmus wiederzufinden. Natürlich bin ich als letzter aus meiner Bahn aus dem Wasser gekommen. Meine Gegner in den anderen Bahnen habe ich, bis auf die Wellen, gar nicht wahrgenommen. Wahrscheinlich waren die auch schon längst auf dem Weg zum Rad.

Man war das eine lange Wechselzone. Wie schnell muss ich zum Rad laufen? Bin ich zu schnell oder zu langsam? Ich hatte keinen Plan, also nahm ich das Tempo meines Vordermannes an, bis wir eingeholt wurden. Das fand ich jetzt auch doof. War ich doch zu langsam?

Der erste Wechsel lief wirklich super und ab ging´s auf die Radstrecke. Ich dachte mein Tacho funktioniert nicht. Die Zahl veränderte sich ewig nicht. Ich las die Zahl 39,7km/h ab. Nach ca. 2,5 Km sichtete ich die ersten vor mir, klasse dachte ich, läuft super. Nachdem ich schon ein paar überholt hatte, scherte ich für den nächsten aus. Ich war nur minimal schneller als er, als ich neben ihn war, fuhren wir auf einer längere Steigung kurz vor der Wende auf. Verdammt, ich musste ihn wieder ziehen lassen. Mein Tacho funktioniert doch, ich las jetzt nur noch ne 27 ab. Aber bergab flog ich dann doch noch an ihm vorbei.

Oh man, das krasseste Gefühl bei diesem Triathlon war der Übergang vom Rad zum Lauf. Diese Beine konnten nicht meine sein. Nach dem letzten Wechsel kam ich nur schwer in tritt, der Puls hat sich erst nach 2 km normalisiert und ich war das erste mal ohne GPS-Unterstützung unterwegs, also wusste ich nicht wie schnell ich war. Es fühlte sich auf jeden Fall langsam an aber schneller ging auch nicht mehr.

Endlich im Ziel, nach grober Schätzung, hatte ich meine Wunschzeit von 1:15:00 knapp verpasst, ich war schon ein wenig enttäuscht. Als dann die fünfseitigen Ergebnisslisten aushingen, habe ich gedacht, wenn ich von hinten anfange meine Platzierung zu suchen, werde ich mich schneller finden. Ich konnte es nicht glauben, als ich mich mit einer Zeit von 1:08:30 auf der zweiten Seite von vorne fand. Ich war so happy. Die ersten drei Schwimmbahnen, der mich am Berg stehengelassene Radfahrer und die ersten Laufkilometer waren sofort vergessen.

Ein grandioses Erlebnis, ich freue mich auf den nächsten Triathlon.