Erstes Rennen in der 2.Triathlon – Bundesliga

Ersatzgeschwächtes Team durch taktische Fehlentscheidung nur auf Platz 9

Gemeinsam ins Ziel

Schwarme/Dissen 24.05.2010. Am vergangenen Samstag fand für das KEB Tri- Team Dissen / Schwarme der erste Wettkampf in der 2.Bundesliga in Witten bei Dortmund statt. Am Start waren Maren Rösner, Gesine Rösner und Grit Freiwald. Regulär hätte eine Vierer-Mannschaft an den Start gehen sollen, von denen die 3 besten Ergebnisse gewertet werden, doch von 8 im Kader befindlichen Athletinnen sind 2 seit mehreren Wochen verletzt und 2 haben sich kurzfristig krank gemeldet. Auf Grund der besonderen Situation war recht schnell klar, dass  nur 3 Athletinnen starten können , die und alle 3 ins Ziel kommen müssen, sonst droht Disqualifikation und maximale Strafpunktzahl für das Team.

Kaum am Wettkampfort angekommen, gab es schon die erste Belastungsprobe für die  Damen  und ihre Team- Chefs Fridhelm Konersmann und Peter Rösner. „ Irgendwie hatte ich mir unseren Einstand in die Zweite Bundesliga ganz anders vorgestellt “ , so Rösner.
Am Morgen stand ein Supersprint in Form einer Staffel über die Distanzen 200 m Schwimmen, 3,6 km Rad und 1,4 km Laufen auf dem Programm. Anders  als bei einem Volkstriathlon gehen hier die Athletinnen einer Mannschaft nacheinander an den Start.
Aus jedem Team startet jeweils nur ein Athlet und absolviert die Distanzen. Danach wird nach Überqueren der Zeitmatte  per Handschlag der nächste aus dem Team über die gleiche Distanz losgeschickt, bis alle vier aus jedem Team an der Reihe waren.  Mit diesem  Verfahren wird  durch die jeweils 3 Zeitschnellsten einer Mannschaft die Reihenfolge für  den Start zum Teamsprint (300 m Schwimmen -9,6 km Rad -3,6 km Lauf) festgelegt, welcher wenige Stunden später durchgeführt wird.
Hierzu werden aus jedem Team die Einzelzeiten zusammengezählt. Das Team mit der schnellsten Gesamtzeit startet am Abend auch zuerst. Die anderen Teams starten mit entsprechender Zeitdifferenz zum schnellsten Team.
So neu wie sich das für den Leser anhört, war es auch für das 2.Bundesliga Team des KEB  Tri Team Dissen/ Schwarme, das  gleich ins kalte Wasser geworfen wurden.
Nicht nur, dass die Mannschaft gleich ersatzgeschwächt nur zu dritt statt zu viert starten musste, zusätzlich verhinderte  auch ein taktischer Fehler der Teamchefs ein weit aus besseres Ergebnis beim Supersprint. So ist es beim Supersprint üblich, dass im ersten Lauf die jeweils  schnellsten Schwimmer eines Teams gegeneinander antreten, jedoch wurde durch  erforderliche Ab- und Ummeldungen die Positionierung der Startschwimmerin des KEB Tri- Team Dissen/ Schwarme versehentlich falsch besetzt. Eine einmal getroffene Entscheidung ist laut Reglement kurzfristig nicht mehr zu korrigieren und führt bei Zuwiderhandlung zur Disqualifikation. Das gleiche Schicksal traf auch die Bundesliga-Starterinnen von den Oldenburger Bären
So musste Gesine Rösner mit den schnellsten Schwimmern der anderen Mannschaften an den Start und konnte das anfangs sehr hohe Schwimmtempo nicht mitgehen. Mit deutlichem Abstand zur Führungsgruppe kam sie aus dem Wasser und verpasste damit auch eine Radgruppe, mit der sie hätte mitfahren können.
In der Bundesliga ist es anders als bei den normalen Triathlonveranstaltungen. Hier ist Windschatten fahren erlaubt, um sich die Kräfte für das Laufen aufzusparen. Die 49-jährige musste nun alleine fahren und laufen und kämpfte sich bravourös ins Ziel. Auch die nach ihr startenden Teamkolleginnen Grit Freiwald und Maren Rösner konnten keine Rad- und Laufgruppe mehr erreichen und mussten so alleine den Kampf gegen die Uhr antreten. Beim Supersprint resultierten daraus folgende Ergebnisse: Maren Rösner Platz 21, Grit Freiwald Platz 28 und Gesine Rösner Platz 37, und somit Platz 9 im Team.
„Wir ärgern uns sehr über die falsche Positionierung in der Staffel. Wenn Maren auf Position eins mit den schnellsten Schwimmern gestartet wäre, hätte es im Einzel wie auch im Teamwettkampf ganz anders ausgesehen. Marens Ihre Schwimmzeit zeigt, dass sie mit der Spitzengruppe aufs Rad gegangen wäre. Auch  im Laufen ist sie zur  Zeit so stark, dass sie bei den ersten fünf Frauen des Gesamtfeldes hätte dabei sein können. Doch leider hatte sie durch ihre Positionierung keinerlei Chance, dies unter Beweis zu stellen. Maren hat zu den ersten beiden Frauen einen Rückstand von 1:23 min. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass sie kein Windschatten fahren konnte. Denn mindestens eine Minute konnten die anderen Frauen alleine durch das Windschattenfahren herausfahren.“, ärgert sich Teamchef  Peter Rösner.

So ging das Team am frühen Abend mit einem Rückstand von 4:50 min zur führenden Mannschaft auf die Strecke. Beim Teamwettkampf geht es darum, das  alle Athletinnen eines Teams die Disziplinen gemeinsam  absolvieren,  wobei der Abstand zum letzten Athleten des Teams darf maximal 10 m betragen darf.
Hierbei zeigten Rösner, Freiwald und Rösner, dass mit ihnen bei  den nächsten Ligastarts zu rechnen sein wird. Gerade läuferisch trumpften die drei Athletinnen auf  und überflügelten mit ihrer  Laufzeit über 3,6km (14:38 min ) sogar das Siegerteam  aus Bonn (18:50 min).

Auf Grund des fast fünf-minütigen Rückstandes durch den Einzelsprint vom Vormittag  blieb es aber im Gesamtfeld bei Platz neun am Ende des Tages.
Doch im Resümee lässt sich viel Positives abgewinnen. Es war der erste Bundesliga Start des Teams. Keine der Athleten wusste, wie es in diesem Feld wirklich zugeht. „So gehören taktische Fehler gerade am Anfang dazu“, sagt Maren Rösner, die sich zwar sehr über eine verschenkte TOP 5 Platzierung geärgert hatte, aber sehr zuversichtlich nach vorne blickt. „Nun wissen wir, was auf uns zukommt. Und für das erste Rennen und den Handicaps  war es in Ordnung“ , meinte Gesine Rösner, die als älteste Liga- Teilnehmerin ihren überraschend unerfreulichen  Einstand vom Vormittag schnell verdaut hatte und sich beim zweiten Wettkampf des Tages in bester Verfassung zeigte.  „Wir haben gesehen, wie viel gerade in der Bundesliga über die Taktik geht.“ „ Wir haben noch Potential und sollten sich unsere Verletztenreihen lichten, können wir  in Bestbesetzung mit den ersten 5 Teams mithalten. Unsere Zeit wird noch kommen.“, versichert Maren Rösner, die schon dem nächsten Bundesligastart entgegenfiebert..
Das nächste 2.Bundesliga Rennen wird am 20.6 in Gütersloh über die olympische Distanz stattfinden. Es heißt Daumen drücken, dass das Team dann vollzählig antreten kann.
„ Dann gibt` s wieder eine richtige Triathlonveranstaltung, wie sie die meisten kennen: über die üblichen Distanzen, jeder Athlet für sich gegen die Uhr und ohne taktische Mätzchen,“ freut sich Team-Chef Peter Rösner.

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